Sind Printmedien heute wirklich noch nützlich?
„Was du schwarz auf weiß in Händen hältst, kannst Du getrost nach Hause tragen!“. Aber gilt das auch heute noch? Im digitalen Zeitalter, wo aus omnipräsenten elektronischen Medien ununterbrochen Texte wie endlose Sturzbäche auf uns niederprasseln? Sind Printmedien heute wirklich noch nützlich? Viele Unternehmen stellen sich diese Frage und oft entscheidet man sich gegen „Old Fashion“ zugunsten digitaler Präsentation. Das Internet ist unbestritten das größte Medium für die Beschaffung von Informationen. Vom aktuellen Angebot des Supermarkts um die Ecke bis zu Informationen über die kommenden Spieltage des favorisierten Fußballvereins. Das Internet weiß alles. Wozu also noch Printmedien? Sicher haben sie nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahrzehnten. Aber mal ehrlich, fühlen wir uns nicht auf eine merkwürdige Art und Weise von auf Papier gedruckten Buchstaben angezogen?
Vor gut 560 Jahren druckte Johannes Gutenberg seine erste Bibel. In ihr kann man heute noch exakt die gleichen, unveränderten Texte lesen, wie damals. Können wir uns vorstellen, dass das Internet Texte genauso lange konservieren kann. Und selbst wenn unsere Technologiegläubigkeit uns das als Selbstverständlichkeit vorgaukelt, ganz hinten im Kopf bleiben Zweifel. Denn was ist, wenn der Strom ausfällt? Was ist, wenn Texte nachträglich verändert werden? Digitale Medien lassen sich, nachdem wir sie gelesen haben, zu jedem Zeitpunkt verändern und sie scheinen ein kurzes Gedächtnis zu haben. Es bleibt ein mulmiges Gefühl.
Eine Broschüre ist eine Broschüre ist eine Broschüre…
Flyer, Broschüren, Zeitungen oder Visitenkarten. Printmedien sind sehr vielseitig und ihre Informationen sind nicht flüchtig und auch nicht beliebig veränderbar. Sie sind gefühlsmäßig nach wie vor die verlässlichste Informationsquelle der heutigen Zeit. Auch wenn der Strom ausfällt oder der Akku leer ist – Gedrucktes bleibt. Es ist für die meisten von uns ein Teil unseres täglichen Lebens.
Ein Frühstücksbeispiel
Während meiner morgendlichen Zeitungslektüre lese ich zum Frühstück, was auf der Welt so passiert ist. Von regionalen Ereignissen bis hin zum Wirtschaftsteil. Schnell bekomme ich in Kürze einen Überblick über alles, was so in den letzten Stunden passiert ist. Beim weiteren blättern rutscht mir ein kleiner bunter Flyer entgegen. Dem ersten Anschein nach Werbung von einem Mobilfunkanbieter. Da fällt mir ein, dass mein Handyvertrag bald ausläuft und ich mich eigentlich schon lange um einen neuen Tarif kümmern wollte. Welch ein Zufall. Wenn ich die Zeitung gelesen habe, kann ich mich, wenn ich will, direkt mit dem Angebote auseinandersetzen.
Oder er bleibt einfach auf dem Tisch liegen und erinnert mich heute Abende wieder daran. Damit hat der Flyer sein Ziel erreicht. Er hat mich dazu angeregt, eventuell ein neues Produkt zu kaufen. Er hat mich interessiert.
Geklaute endorphine Seligkeit
Im Internet versucht man ähnliches. Allerdings sehr häufig mit völlig gegenteiligem Erfolg. Wir alle kennen das gute Gefühl, wenn wir im Netz Antworten auf unsere Fragen gefunden haben. Ein kleiner Glücksmoment! Aber bevor wir die Antwort lesen können, stoppt ein Popup Fenster schlagartig unsere endorphine Seligkeit. Und der Glücksmoment kann sich sogar in Wut verwandeln, wenn nicht sofort erkennbar ist, wie ich dieses Fenster wieder schließen kann. Ein kleines kontraproduktives Beispiel dafür, dass wir mit dem Internet nicht alles nachbilden können, und dass man mit modernen Werbemöglichkeiten durchaus das Gegenteil erreicht werden kann.
Zwischen den Welten wandern
Printmedien sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Medienwelt. Ideal ist häufig ein Kommunikationsmix aus elektronischen Medien und Print. In diesem Mix kann ich beliebig die Seiten wechseln. Von Print ins Internet über QR-Codes und umgekehrt über den Versand von PDF-Dateien.